Das dritte HelpMen-Meeting fand am 15. Und 16. Oktober in Italien statt, genauer in Sarns in der Nähe von Brixen. Dabei machten sich die vierzehn Teilnehmenden zunächst mit der strukturell besonderen und heterogenen Bildungslandschaft in Südtirol sowie mit der Arbeit des Projektpartners bekannt, der Cusanus-Akademie in Brixen.
Inhaltlich arbeiteten die Teilnehmenden auf der Grundlage der Analysen an den – teils skizzierten, teils schon weit gereiften – Ideen für die Pilotveranstaltungen. Diese wurden mithilfe kollegialer Diskussionen und Rückmeldungen weiter entwickelt und konkretisiert, Fragen wurden beantwortet, Probleme gelöst. Parallel gewann das Curriculum an Struktur und fachlich-inhaltlicher Aufladung. Die möglichen oder primären Zielgruppen können zunehmend benannt werden, z. B. arbeitslose Männer, Lageristen, Bühnenarbeiter, Männer in der Beratung (Klienten), Mitarbeiter in Paketdiensten oder auch einfach Männer, die bereits an Grundbildungskursen teilnehmen.
Gastreferent am ersten Tag des Meetings war Prof. Lothar Böhnisch, der sein Konzept des „modularisierten Mannes“ vorgestellt und auf Aspekte der Männergesundheit bezogen hat. In der gemeinsamen Diskussion suchte die Gruppe nach Anschlüssen für die Arbeit im HelpMen-Projekt oder für die Arbeit mit Jungen und Männern allgemein.
Wie immer wurden auch methodische Zugänge für die Arbeit mit Männern erlebnisorientiert vorgestellt und reflektiert. So wurde die „bewegte Pause“ eingeführt und natürlich gleich gemeinsam angewandt; die Arbeitsform des „thematischen Spaziergangs“ in kleinen Gruppen wurde erprobt; schließlich stellt Gastreferentin Sonja Seppi das körperorientierte, tänzerische Ausdruckstraining „Rio Abierto“ vor, das als Aufwärmung für den zweiten Tag von der Gruppe praktisch und intensiv erfahren wurde.
Die Evaluation am Ende der Tagung ergab ein hohes Maß an Zufriedenheit der Teilnehmenden. Für die gute Stimmung sorgten die Vielfalt der Tagungsinhalte und die methodische Abwechslung, dass das HelpMen-Projekt bei diesem Treffen konkreter und fassbarer wurde, dass durch die gemeinsame Arbeit, den kontinuierlichen Austausch und die wachsende fachliche Kompetenz das Projekt HelpMen in eine Phase der Vertiefung und hoher Intensität gelangt ist. Insgesamt ist eine hohe Motivation festzustellen, nun das HelpMen-Curriculum auszuformulieren und parallel die Pilotveranstaltungen zu organisieren und dann auch durchzuführen.
Nun wird es zunehmend an die Profilierung der Konzepte und des Curriculums gehen, etwa entlang der beiden Fragen: Was verspricht in der gesundheitsbezogenen Grundbildung von Männern Erfolg? Wie wird gesundheitsbezogene Grundbildung geschlechtlich auf Männer bezogen und qualifiziert? Im letzten Teil der Tagung gab es dazu Impulse, die beim nächsten Meeting Ende Januar 2019 in Luxemburg weiter bearbeitet werden.